Sonja Werner

Meine langjährige Erfahrung aus der Körperarbeit, vor allem der FELDENKRAIS® Methode, beeinflusst mein Supervisionsverständnis.

Die sensitive Wahrnehmung der nonverbalen Kommunikation und die Integration des Körpers, als hilfreicher Mitgestalter, beeinflussen meine Interventionen. Sie sind als Einladungen oder als Angebote zur Unterscheidung formuliert und können neue Perspektiven eröffnen.

Der Einsatz von Fragen, die die Aufmerksamkeit auf die Köperkoordination oder die Sinnesempfindungen lenken, ermöglicht Ihnen einen unvertraut-überraschenden Blickwinkel, weg vom Denken hin zum Körper. Meine Freude am spielerischen Umgang mit Körper und Sprache ermöglicht einen humorvollen Perspektivwechsel und eine gewisse Leichtigkeit, die der Problemtrance entgegenwirkt. Mit übertriebener Darstellung von Bewegungen, Gestik, Mimik oder wohlwollender Imitation eröffnen sich unvorhergesehene Betrachtungsweisen, ungewöhnliche Lösungswege und Zielvorstellungen. Erfahrungen aus meiner Clownsausbildung helfen mir dabei, Humor einzusetzen ohne die Gefahr den Menschen oder sein Anliegen „lächerlich“ zu machen.

Mit Tools wie Skulptur, Aufstellungen, Skalierungen und Körperankern, stehen mir weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die Supervision zu „verkörperlichen“.

Ich beginne mit einer sorgfältigen Auftragsklärung mit Fokussierung auf Sie und nicht auf den Inhalt Ihres Anliegens. Auf Basis Ihres Veränderungswunsches etabliere ich einen Supervisionskontext, in dem Sie sich wahrgenommen und sicher fühlen, damit Neues im Denken, Handeln und Fühlen entstehen kann. Die Formulierung der Ziele sollte die eigene Aktivität ansteuern, das selbstverantwortliche Handeln auslösen und mit Mitteln erreichbar sein.

Ich achte darauf, dass meine Interventionen als Angebote und wohlwollend formuliert sind und selbst kleine Schritte eine große Wirkung haben können.

In der Supervision bilde ich einen neutralen Rahmen und verzichte darauf zu wissen was gut für den Supervisanden ist. Um die Sicht des Supervisanden, als Experte seines Lebens, auf verschüttete, vergrabene und ausgeblendete Ressourcen zu richten, rege ich neue Wahrnehmungs-, Erkenntnis- und Kommunikationsweisen an. Diese ermöglichen ihm Lösungen in sich selbst und in der Auseinandersetzung mit seinem Umfeld zu finden.

Es ist alles da! Entwicklung ist daher immer möglich, auch wenn die Lage noch so aussichtslos erscheint, da das Problem eine Konstruktion und nicht „die“ Wahrheit, die Realität ist.

Konstruktionen können verändert werden. Die erlebte Wahrheit ist veränderbar. Eine „neue“ Wahrheit, ein neues Erleben des Problems ist durch Supervision möglich.

Meine Haltung gegenüber dem Supervisanden zeichnet sich durch eine große Wertschätzung aus, gepaart mit einer Portion Neugierde über die Vielfalt von persönlichen Sicht- und Reaktionsweisen. Dies hilft mir zu erfassen, was ihm wichtig ist und respektvoll damit umzugehen.

Die Haltung der „Nicht-Wissenden“ ermöglicht es mir partnerschaftlich und kooperativ, statt hierarchisch und direktiv, zu agieren. Aus dieser Position heraus gestalte ich ein hilfreiches Umfeld, das als Inspirationsquelle für kreative Möglichkeitsräume dient. Es entsteht ein kooperatives Miteinander auf Augenhöhe.